AYDIN IŞIK

Politisches Kabarett, Theater 

Ehrlich gesagt ist die Wahrheit nicht gut angesehen. Wer sie ausspricht, wird in der Türkei aus neun Dörfern gejagt. In China braucht der Wahrheitsliebende ein schnelles Pferd. Nur von der Wahrheit können Franzosen verletzt werden – und in Dänemark ist sie immer obdachlos. In Washington spricht niemand mehr die Wahrheit – und wenn doch, dann nennt man das Fake News. 

So ganz richtig können unsere Altvorderen also nicht gelegen haben, als sie uns beibrachten: „Egal was passiert, sei immer ehrlich!“ Denn eines hat die Evolution klar bewiesen – wer die Wahrheit sagt, bekommt Probleme.

Als der erste Homo Sapiens vor 40.000 Jahren auf der Bildfläche erschien, wäre es für die Neandertaler besser gewesen, auf die Frage „Woher habt ihr denn das viele Mammutfleisch?“ etwas ausweichender zu antworten. So aßen unsere Vorfahren ihnen alles weg – und kaum 10.00 Jahre später starben die Ehrlichen aus.

Ehrlich gesagt stammen wir alle wohl eher von denen ab, die es in der Steinzeit mit der Wahrheit nicht so genau nahmen. Als Luther ganz ehrlich zu Karl X. sagte: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“, waren 30 Jahre Krieg die Folge. Ein paar Jahre später führte Galileo Galilei vor, dass einem ein Leugnen zur rechten Zeit den Hals retten kann.

Auch zu Hause sollte man nicht zwanghaft bei der Wahrheit bleiben, wenn alles beim Alten bleiben soll. Auf die Frage „Liebst du mich noch?“ gibt es nur eine richtige Antwort: „Mehr denn je!“

„Ehrlich gesagt …“ heißt das neue Bühnenprogramm von Aydin Isik (Hessischer Kabarettpreis 2018). Nachdem er sich im vorigen Programm auf die Spuren des Messias begeben hatte, folgt er nun der Wahrheit. Und dieser Pfad führt ihn zu der Erkenntnis (etwas gekürzt): „Wahrlich, ich sage euch: Lasst das!“ 

Premiere am Samstag, 11. Januar 2020 im Stollwerck, Köln.

Pressefotos

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Texte und Dokumente
Preise
  • Jurypreis „Bethmännchen“ zum Hessischen Kabarettpreis 2018
  • Niedersächsischer Kabarettpreis „Laubenpieper 2013“
  • 2. Preis beim Dresdner Satirepreis 2014
  • 3. Preis bei der „Krefelder Krähe“ 2013
  • 2. Preis bei der Schnellertshamer Heugabel 2012
  • 3. Preis bei Amici Artium 2012

 

Kabarettistische Rettung vor dem Fegefeuer

Du denkst, deine Religion ist die Beste und dein Gott, Allah, Jehowa oder wie auch immer er heißt, ist der Wahrhaftigste, der Barmherzigste, der Mächtigste und ganz anders als die Anderen? Du bist der Meinung, die Nächstenliebe hast du verinnerlicht und lebst nach dem Gebot: „Schlägt dir jemand auf die linke Backe, so rasiere doch mal die rechte?“

Dann komm’ zu mir und lasse dich eines Besseren belehren.

Endlich kommt der ach so sehr ersehnte Messias auf die Erde und landet zu seinem Unglück wieder im Nahen Osten. Nun muss er versuchen, nach Europa zu gelangen, hat dabei aber ganz schlechte Karten: Keine Papiere, keine Balkanroute und sein Startpunkt Bethlehem – ist palästinensisches Gebiet. Und falls er es doch noch bis nach Deutschland schaffen sollte, besteht die Gefahr, dass die Obergrenze, die ja nicht mehr Obergrenze heißen darf, schon vor seiner Ankunft erreicht wurde und er wieder zurück muss.

Während der Messias in ständigem Kontakt mit seinem Herrn verzweifelt versucht nach Europa zu kommen,  wird den Zuschauern die Entstehungsgeschichte der abrahamistischen Weltreligionen und deren Einfluss auf unser Leben so leicht und einfach erzählt, dass auch die Bildzeitungsleser das verstehen können. 

Ein religiöser Kabarettabend mit sehr vielen unreligiösen Ansätzen.

 

Videos

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Texte und Dokumente
Pressestimmen

„Vollbart, lange Hippiemähne, Kopftuch und sanfter Blick – so predigt Aydin Isik erst einmal reichlich Verschwurbeltes von seiner Trittleiter herab, denn er ist der Messias. Was hat Politik bitte heute noch mit Religion zu tun? Jede Menge, wie der türkischstämmige Schauspieler, Regisseur und Kabarettist aus Köln mit seinem zweiten Soloprogramm beweist.
Denn während die Welt nur noch von Gier und Geld regiert wird, haben die drei Weltreligionen Islam, Christen- und Judentum auch ohne ständige Updates noch immer Milliarden von aktiven Nutzern – ein Marketingkonzept, von dem die Computerbranche nur träumen kann. Was ist also dran an diesen ominösen Geboten und Heilsversprechen? Die Sehnsucht nach einem Paradies allein kann es nicht sein... Mit wenigen Requisiten und vielen Rollenwechseln beleuchtet Isik im Spagat zwischen Tagespolitik, Philosophie und Satire ganz unterschiedliche Aspekte des "Antichristen in den Köpfen" und zeigt sich dabei als schillernder Verwandlungskünstler im Crossover der Kulturen.
Vor allem aber erzählt dieser Abend die aberwitzige Odyssee des gerade frisch auf die Erde gesandten Messias, der verzweifelt versucht, aus dem Nahost nach Europa zu gelangen. Eine böse Geschichte, die Isik mit Tiefgang, Fantasie und beißendem Humor an vielen Nebenschauplätzen in Szene setzt.“

Badische Zeitung

„Isiks Programm ist keine seichte Unterhaltungsnummer, sondern intelligent-bissiges Kabarett. Er macht seine Zuschauer nachdenklich und hält dabei genau das richtige Maß. Er arbeitet mit dem ganzen Körper, mit Gestik, Mimik und Stimme, läuft auf und ab auf der Bühne, wird aber wieder ruhig in ernsten Momenten. Genau das richtige Timing.“

                                                                                                                 RP-Online

„Ein Abend voller Lachen, voller Denken, voller Betroffensein.“

                                                  Memminger Zeitung

„Intelligent, unterhaltsam, vielseitig, Genre- und Kulturenüberschreitend, Aydin Isik sollte man sich merken.“

                                                       Badische Zeitung

„Bissiges, intelligentes Kabarett. Er bewegt sich dabei auf einem schmalen Grad zwischen Ernsthaftigkeit und Unterhaltung.“

                                                                                                               Mittelbadische Presse

„Der Kölner Kabarettist Aydin Isik stellte seine Interpretation des biblischen Stoffes dar, gemischt mit viel Zeitkritik im Gewand einer lebhaften Satire... Wie man Alltagsthemen süffisant und kritisch aufs Korn nehmen kann, zeigte das Zwei Stunden Programm beispielhaft.“

                                                    Pfälzischer Merkur

„Er ist brutal offen und direkt, mitunter richtig böse. Aydin Isik nimmt kein Blatt vor den Mund.“

                                                           Die Rheinpfalz

Preise
  • Jurypreis „Bethmännchen“ zum Hessischen Kabarettpreis 2018
  • Niedersächsischer Kabarettpreis „Laubenpieper 2013“
  • 2. Preis beim Dresdner Satirepreis 2014
  • 3. Preis bei der „Krefelder Krähe“ 2013
  • 2. Preis bei der Schnellertshamer Heugabel 2012
  • 3. Preis bei Amici Artium 2012

Eine Komödie von Jordi Galceran

Der Filialleiter der Bank hat es sich gerade so richtig gemütlich gemacht in seinem Leben. Zufrieden blickt er auf ein hübsch eingerichtetes Dasein mit allem, was dazugehört: Frau, Haus, Kind und sicherer Job. Doch just in dem Moment, in dem er sich ein bisschen zu sehr in seinem Bürostuhl zurücklehnt, taucht Anton Herberg auf und beantragt bei ihm einen Kredit. Ein täglicher Vorgang für den Filialleiter: Antrag geprüft, Antrag abgelehnt.

Anton lässt sich nicht einfach abwimmeln, hakt nach und beruft sich auf seine Vertrauenswürdigkeit. Doch Vorschriften sind nun einmal Vorschriften. Anton hat keine andere Wahl, er muss tun, was getan werden muss und so eröffnet er dem Filialleiter seine Bedingung: Bekommt er seinen Kredit nicht, dann sieht er sich gezwungen,... (das wäre zu viel verraten)

Geld gegen das eigene Glück! In Jordi Galcerans neuem Stück „Der Kredit“ wird das idyllische spießbürgerliche Leben des Filialleiters durch das Auftauchen des korrupten Kunden aus den Angeln gehoben. Erfrischend komisch schildert Galceran, wie sich die Machtverhältnisse neu ordnen: Schritt für Schritt gerät der Filialeiter in die Fänge des Antragstellers, bis am Ende die Rollen gänzlich vertauscht sind.

"Dass ich mich zu solchen radikalen Maßnahmen gezwungen sehe, liegt letzten Endes an den Finanzmärkten!"

Regie: Aydin Isik
Darsteller: Aydin Isik, Björn Lukas

Texte und Dokumente
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Pressestimme

Stante pede zu Boden

Internationales Theater Frankfurt zeigt das tragikomische Boulevardstück „Der Kredit“

Es ist wohl nicht die erste Bank, die sich Anton Herberg da ausgesucht hat, sein so benötigtes Darlehen zu kriegen. Wie anderswo zuvor so scheint der penetrant nachhakende Mann nun auch beim längst genervten Filialleiter Adam abzublitzen. Gäbe es nicht auf dem Tisch das etwas sehr selbstzufriedenen, etwas sehr saturierten Bankers ein kleines gerahmtes Bild vom häuslichen Glück, das Herberg entdeckt. Sollte er das Geld nicht erhalten, verblüfft der eher leger gekleidete Spätdreißiger nun plötzlich sein akkurates Gegenüber, dann werde er sich mit seiner Gattin vergnügen.

Der Katalane Jordi Galceran hat diese gar nicht so lustige Komödie aus dem Bankenmilieu, die er mit bissigen Kommentaren zu Finanzkrise garniert, im Jahr 2013 geschrieben. Überdies spiegelt sie mit der impertinenten Infragestellung der Position des Filialleiters die Erosion eines dereinst ehern geglaubten Berufsstandes und macht uns zu Zeugen, wenn das fragwürdige Weltbild eines mitten im Berufsleben stehenden Mannes mitsamt seinem nicht minder fragwürdigen Ego un Stücke zerbricht. Stante pede am Boden.

Kein Wunder folglich, dass „Der Kredit“ wie schon davor Galcerans Manager-Persiflage „Die Grönholm-Methide“ weltweit auf den Spilplänen steht. Das neu aufgestellte Internationale Theater in Frankfurt zeigt es als erstes Gastspiel des Kölner Horizint Theaters in einer Inszenierung von Aydin Isik.

Auf einer schlicht mit Schreib- und Beistelltisch sowie zwei Stühlen konzentriert sich das Stück ganz auf den immer offener zutage tretenden Machtkampf der beiden so unterschiedlich angelegten Protagonisten. Björn Lukas (Anton Herberg) und Aydin Isik (Herr Adam)- und ist dort bestens aufgehoben. Köstlich, mit welcher Chuzpe Lukas seine Figur Herberg in die Position des unwiderstehlich Womanizers manövriert und wie der Filialleiter in einer mit Spontanapplaus bedachten Wuttirade sich Luft macht.

Schade allein, dass die Regiesich nicht getraut hat, die optisch und sprachlich unleugbar südeuropäische Herkunft Isiks mit einem passenderen Rollennamen zu belegen. Man erfährt ihn erst spät und hat sich doch die ganze Zeit etwas anderes als einen Herrn Adam, wenn er von Zuhause erzählt. Aber das ist eine Fußnote ohne Belang an einem vergnüglichen Abend.

Zeitschrift „Strandgut“ Frankfurt / Dez. 2018

 

Untergasse 11,
63667 Wallernhausen

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